Uni Köln: Masterstudienplatzvergabe sorgt für Ärger
Unter den Bachelor-Absolventen des Studiengangs Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln ist der Ärger groß, denn nur sehr wenige Studenten erhalten einen Studienplatz im Masterstudiengang.
Als die Universität in der letzten Woche die Zulassungsbescheide für den Master of Business-Administration verschickte, war die Enttäuschung bei vielen Bewerbern groß, denn trotz sehr guter Studienabschlüsse erhielten viele Studenten nur eine Absage.
Unter den 1.700 Bewerbernd, die sich auf die 200 freien Studienplätze zum Wintersemester bewarben, waren nicht nur Absolventen des Kölner BWL-Studiengangs, sondern auch eine Reihe von Bewerbern, die ihr Bachelor-Studium an anderen Hochschulen absolviert haben.
Dazu zählen neben anderen Universitäten auch die Fachhochschulen, mit deren Bachelor-Abschlusszeugnis man seit dem Bologna-Prozess auch ein Master-Studium an einer Universität aufnehmen kann. Und gerade die Bewerber, die ihr Studium an einer Fachhochschule abschlossen haben, hätten einen Vorteil gegenüber den Kölner Studenten. „Wir sind die Dummen“, sagt ein Kai Lückert, der seinen richtigen Namen nicht im Internet lesen möchte. „Ich gehöre zu den besten 10% meines Jahrgangs. Aber an den Fachhochschulen der Notendurchschnitt höher als an den Universitäten – und beim Bewerbungsverfahren hat die Uni nur auf den Notendurchschnitt geschaut.“
Die Universität plant nun, das nächste Bewerbungsverfahren nach anderen Kriterien aufzubauen. Darin könnten z. B. ein Bewerbungsgespräch, in dem die Motivation überprüft wird oder die Gewichtung von Praktika und Auslandsaufenthalten eine wichtige Rolle spielen.
Für Kai und die anderen Bewerber, die keinen Studienplatz bekommen haben, müssen nun die Zwischenzeit sinnvoll überbrücken oder eine Studienplatzklage gegen die Universität anstrengen, denn ein „Masterprogramm ist ein Sprungbrett für die Karriere. Für viele Führungspositionen in unterschiedlichsten Branchen sowohl der Wirtschaft als auch der Verwaltung und für bestimmte Berufswege wie die Forschung oder Lehre ist ein Master unerlässlich“ – so wirbt die Kölner Universität für ihren MBA-Studiengang.