GEZ – auch Unis müssen zahlen
Die Mitarbeiter der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) bescheren vielen Universitäten und Fachhochschulen einen heissen Sommer. Bei Kontrollen in den Hochschulen fanden Sie viele empfangsbereite Fernseher, die nicht bei der GEZ angemeldet waren. Einige Hochschulen müssen mehr als 100.000 Euro an Gebühren nachzahlen.
In den Gebäuden der Uni Erfurt entdeckten die GEZ-Mitarbeiter 50 Fernseher, die nach Angaben der Universität aber nur zum Abspielen von Videos genutzt wurden und nicht an das Antennensystem der Hochschule angeschlossen waren – also nicht zum Fernsehen genutzt werden konnten.
Aber: Für die GEZ besteht kein Unterschied darin, ob auf einem Fernseher auch tatsächlich Fern gesehen wird oder das Gerät nur zum Abspielen von Videos genutzt wird. Entscheidend ist allein, ob das Gerät technisch in der Lage ist, Fernsehsignale zu empfangen.
Daher muss die Universität Erfurt nun GEZ-Gebühren nachzahlen – pauschal für einen Zeitraum von fünf Jahren. Das sind insgesamt rund 155.000 Euro.
Anders als Schulen sind Universitäten und Fachhochschulen nicht von den GEZ-Gebühren befreit. Falls diese Regelung nicht schnell für die Hochschulen übernommen wird, wird die GEZ ab dem nächsten Jahr mit den Hochschulen noch mehr Geld einnehmen. Denn ab 2007 muss für jeden PC, der über einen Internet-Zugang verfügt, die GEZ-Gebühr gezahlt werden.
Da viele Hochschulen mehrere hundert PCs besitzen, über die Mitarbeiter und Studierende ins Internet gelangen, würde sich die GEZ mit der bestehenden Regelung über hohe zusätzliche Einnahmen freuen (jeder PC kostet 17,03 Euro Gebühren pro Monat, also etwas mehr als 200 Euro im Jahr).